24. November 2023
von Cornelia von Pappenheim
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KOGEBA – Stellungnahme zu Einsätzen der Avatare mit Gebärdensprache

Stellungnahme zu Einsätzen der Avatare mit Gebärdensprache:
Kritische Analyse und Forderungen für Selbstbestimmung, Qualität und Ethik in der Technologieförderung für taube Menschen in Deutschland

In den letzten Jahren hat die Spitzenforschung im Bereich der Avatar-Technologie für die Übersetzung von Gebärdensprache in schriftlichen Text erhebliche Fortschritte gemacht. Insbesondere Projekte wie AVASAG und das aktuelle BIGEKO haben sich dieser Herausforderung angenommen. Doch hinter den vermeintlichen technologischen Durchbrüchen verbergen sich Unstimmigkeiten und Probleme, die einen Schatten auf die vielversprechenden Entwicklungen werfen.

Die vorliegende Stellungnahme beleuchtet kritisch die unzureichende Selbstbestimmung tauber Menschen in den Projekten AVASAG und BIGEKO. Dabei werden Fragen nach der einseitigen Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) aufgeworfen und ethische Bedenken hinsichtlich des Schutzes der Gebärdensprache und der Gehörlosenkultur diskutiert. Die mangelnde Einbindung neutraler tauber Expert*innen ohne kommerzielle Bindung sowie fehlende Qualitätssicherung in der Entwicklung von Avatar-Technologien stehen im Fokus dieser Analyse.

Die Stellungnahme hebt besonders die Gefahr einer ethischen Verletzung hervor, bei der die Menschenrechte tauber Menschen missachtet werden. Auch wird auf die Notwendigkeit einer stärkeren Berücksichtigung des menschlichen Faktors und einer ausgewogenen Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Gehörlosenverbänden hingewiesen.

Die Projekte AVASAG und BIGEKO werden unter verschiedenen Gesichtspunkten kritisch hinterfragt, angefangen bei der fraglichen Kostenersparnis bis hin zu bedenklichen Missverständnissen in Notfallsituationen. Es wird argumentiert, dass die Forschung mehr auf finanzielle Ziele ausgerichtet ist als auf nachhaltige Lösungen für die Gehörlosen-Community.

Diese Stellungnahme setzt den Fokus auf die Wahrung der Selbstbestimmung, ethische Grundsätze und die transparente Einbeziehung der Gehörlosen-Community in zukünftige Entwicklungen im Bereich der Gebärdensprach-Avatare.

KOGEBA e.V., bekannt für ihre engagierte Arbeit im Bereich der Gebärdensprache und Rechte für taube Menschen, hat nach einer intensiven Diskussion und einem Dialog am 21.06.2023 klare Forderungen an die Bundesregierung formuliert. Angesichts der verstärkten Verbreitung von Avataren für Gebärdensprache und der damit verbundenen Herausforderungen betont KOGEBA e.V. die Notwendigkeit umgehender Maßnahmen auf Bundesebene, um eine ethisch verantwortliche Entwicklung sicherzustellen.

In der Stellungnahme werden verschiedene Aspekte kritisch hinterfragt und darauf basierend Forderungen an die Bundesregierung gestellt.
Die Ausführungen sind hier in der Stellungnahme zu finden.
Eine Zusammenfassung in einem Gebärdensprachvideo ist hier zu finden.

Mitunterzeichnet haben die Stellungnahme:

  • Bundesverband der Dozenten für Gebärdensprache e.V. – BGD e.V.
  • Bayerischer Gehörlosen Sportverband e.V. – BGS e.V.
  • Gehörlosenverband München und Umland e.V. – GMU e.V.
  • Taube Fachexpertin aus Österreich – Sandra Schügerl BEd M.A.

Hier eine kurze Zusammenfassung in Deutscher Gebärdensprache, was auch auf
dem Instagramkanal von KOGEBA veröffentlicht wurde:

24. November 2023
von Cornelia von Pappenheim
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Stellenausschreibung für die Dolmetschervermittlung

Der Gehörlosenverbend München und Umland e.V. ist die Interessenvertretung der Gehörlosen und Gehörlosenvereine aus München und dem Umland. Zu unseren Serviceleistungen gehört die Vermittlung von Gebärdensprachdolmetschenden in München und der Region 14 und Klärung der Kostenübernahme.

Unser Team sucht Sie als:
Verwaltungskraft (m/w/d)
(Teilzeit 20 bis 35,00 Std bzw. verhandelbar und Beginn verhandelbar)
Mehr Informationen hier im PDF

 


STARTKLAR?

Denn schicken Sie uns eine schriftliche Bewerbung gerne per E-Mail an den Gehörlosenverband München und Umland e.V., z.Hd. Frau Cornelia von Pappenheim, Lohengrinstr. 11, 81925 München
Mail: office (ät) gmu.de

Bei gleicher Eignung wird ein tauber Bewerbende bevorzugt.

17. November 2023
von Cornelia von Pappenheim
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Trauer um Michael Höhenberger, Ministerialdirektor a.D.

Nachruf

Mit großer Trauer verabschieden wir uns von unserem treuen Weggefährten und Unterstützer, Michael Höhenberger, Ministerialdirektor a.D., welcher zuletzt bis 2019 als Amtschef das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales leitete.

Wir werden ihn sehr vermissen.

 

Michael Höhenberger erhielt am 1. Juli 2006 vom Gehörlosenverband München und Umland e. V. den „AWARD ‚Wegbereiter‘“ für sein bahnbrechendes Engagement in Zusammenhang der Umsetzung und Anerkennung für die Deutschen Gebärdensprache in Bayern. Dass die Deutsche Gebärdensprache in Bayern anerkannt wurde, haben wir ihm zu verdanken.
Auch als Ministerialdirektor im Bereich Gesundheit im Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit stand er als ein wichtiger Berater und Vermittler mit Kliniken und gesundheitlichen Belangen der taube Bürger*innen uns immer zur Seite.

 

Als bescheidener und guter Zuhörer wirst du uns in Erinnerung bleiben.
Wir danken Dir für deine langjährige Unterstützung für uns und die tauben Bürger*innen.
Mit einem Glas guten Rotwein und bestem Lebkuchen stoßen wir auf dich an, – lebe wohl, lieber Michael.