Bisher mussten gehörlose Fußballfans die Spielernamen immer buchstabieren. Das funktioniert nicht so gut, um gemeinsam über ein Spiel zu plaudern und so kann man auch nicht im Stadion die Namen der Spieler jubeln. Ein buchstabierter Name verrät auch nichts über die Person, er drückt keine Gefühle oder besondere Wertschätzung aus. Das passt nicht so gut für Fans. Also hat der 2005 gegründete Fanclub „Red Deaf FC Bayern“ über Monate hinweg Gebärdennamen für jeden FCB-Spieler und jedes Mitglied des Trainerteams entwickelt. Mit dabei: Martina Bechtold (Vorsitzende des Fanclubs), Micky Meincke, Markus Posset, Stefan Kösters, Anton Meier und Rudolf Schwarz. Kim Krämer, der Behindertenfanbeauftragte des Clubs, vermittelte den Kontakt zu Club und Spielern. Im März 2023 wurde unter dem Titel „ZEIG DICH!“ auch im FC Bayern Magazin darüber berichtet. Auf dem Cover ein Foto von Serge Gnabry, der seine neu entwickelte Namensgebärde zeigt.
Für die Entwicklung der Namensgebärden hat der Fanclub „Red Deaf FC Bayern“ genau hingeschaut: Wie heißen die Spieler, wie sehen sie aus, welche besonderen Fähigkeiten zeigen sie auf dem Spielfeld, welche Gesten benutzen sie, wenn sie jubeln? Auf dieser Grundlage wurden Gebärdennamen entwickelt. Die Spieler konnten den für sie vorgeschlagenen Gebärdennamen annehmen oder auch ablehnen, dann wurde ein anderer Vorschlag entwickelt.
Später haben in der Allianz Arena Filmaufnahmen stattgefunden, bei der jeder Spieler seinen eigenen Namen gebärdete. Die Videoclips werden seit Ende August beim Verlesen der Mannschaftsaufstellung in der Allianz Arena gezeigt. Bei der Prämiere am 28. August 2023 (FC Bayern gegen FC Augsburg) waren Martina, Stefan, Micky, Markus und Toni live in der Allianz Arena dabei (Rudi konnte leider nicht dabei sein). Präsident Herbert Hainer überreichte auf dem Rasen allen ein FCB-Trikot mit ihren jeweiligen Lieblingsspielern als Dankeschön.