Gebärdensprache

Videoinhalt:

Was ist die Gebärdensprache? Die Gebärdensprache ist eine visuelle Sprache mit eigener Grammatik, derer sich nicht nur gehörlose und schwerhörige Menschen bedienen. Sie wird viel mehr in immer größerem Ausmaß von einer stetig wachsenden Gebärdensprachgemeinschaft zur zwanglosen Kommunikation genutzt. Die Gebärdensprache ist nicht universal, sondern unterscheidet sich von Land zu Land. In Deutschland benutzen wir die Deutsche Gebärdensprache (kurz: DGS), die seit 2002 eine gesetzlich anerkannte Sprache ist. Gebärdensprache ist eine bildhafte und lebendige Sprache, die Gebärden, Mimik, Gestik, Mundbild und Körpersprache auf eine einzigartige Weise kombiniert und damit die Voraussetzung schafft, sich über jedes beliebige Thema, komplizierte Sachverhalte und verschiedenste Fachgebiete ebenso wie über Gedanken und Emotionen auszutauschen.

Die Gebärdensprache ist unsere Muttersprache

Die Deutsche Gebärdensprache ist DAS Verständigungsmittel, die Basissprache der Gehörlosen.
Die Gehörlosengemeinschaft wird deshalb auch Gebärdensprachgemeinschaft genannt.

Was ist Gebärdensprache?

Die Gebärdensprache ist eine eigenständige, visuell wahrnehmbare, natürliche Sprache, die im Gesetz anerkannt ist. Gehörlose verwenden sie zur Kommunikation.

Was ist das Fingeralphabet?

Das Fingeralphabet ist nur ein Hilfsmittel und keine „Zeichensprache“ wie oft irrtümlich bezeichnet.

Beispielsweise für Fremdwörter oder Eigennamen wird das Fingeralpabet benützt.

Ist Gebärdensprache international?

Nein! Jedes Land hat seine eigene Sprache – wie z.B. Deutschland Deutsch und Deutsche Gebärdensprache. Gebärdensprachen unterscheiden sich von Land zu Land, von Region zu Region.
So gibt es z. B. die Amerikanische, Französische, Schwedische oder Chinesische Gebärdensprache. Im deutschen Sprachraum findet man die Deutsche Gebärdensprache (DGS), die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) wie auch die Deutschschweizer Gebärdensprache (DSGS).

Doch Gebärdensprache ist nicht gleich Gebärdensprache: Die Deutsche Gebärdensprache zum Beispiel ist wiederum in Berliner, Hamburger, Münchener und andere Dialekte unterteilt.
Die wohl am weitesten verbreitete Gebärdensprache dürfte die American Sign Language (ASL) sein, die auch in Teilen Afrikas und Asiens gebräuchlich ist.
Aber Gehörlose können auf der ganzen Welt leichter miteinander kommunizieren, denn die Gebärdensprachen sind sich untereinander häufig ähnlicher als die verschiedenen Lautsprachen.

Positionspapier vom EUD zu internationale Sign

Wer vermittelt zwischen Hörenden und Gehörlosen?

Für Menschen, die nicht der Gebärdensprache mächtig sind, gibt es Gebärdensprachdolmetscher.

Gebärdensprachdolmetschen ist ein Dolmetschen zwischen zwei Sprachen. Die Deutsche Gebärdensprache ist sprachwissenschaftlich und politisch anerkannt.
Die Arbeitssprachen der GebärdensprachdolmetscherInnen sind mindestens jeweils eine Laut- und eine Gebärdensprache.
Ihre Aufgabe besteht darin, Informationen zwischen der „hörenden“ und der „gehörlosen“ Welt zu übertragen.
Um Inhalte dolmetschen zu können, müssen DolmetscherInnen nicht nur die entsprechenden Sprachen beherrschen, sondern auch kulturelle Hintergründe gut kennen.

In Deutschland ist spätestens seit 2002 mit Inkrafttreten des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) der Anspruch gehörloser Menschen auf Gebärdensprachdolmetscher (insbesondere bei Behörden, Polizei und Gericht, aber auch am Arbeitsplatz) und andere Kommunikationshilfen (wie z. B. Schriftdolmetscher) gesetzlich geregelt.
Im Arbeitsleben ist im Sozialgesetzbuch IX der Anspruch gehörloser Arbeitnehmer auf Gebärdensprachdolmetscher festgelegt

Interesse an einem Gebärdensprach-Seminar?

Besuchen Sie unsere Gebärdensprachschule.

Mehr Information darüber finden Sie unter: www.gebaerdensprachschule-muenchen.de