GMU im Blick – Warum ist das Thema Sanierung beim GMU und für alle so wichtig?

Auszug aus dem GMU im Blick:

Liebe Leserinnen und Leser,

warum ist das Thema Sanierung für den Gehörlosenverband München und Umland e. V. (GMU) so wichtig? Als Vorsitzender des GMU möchte ich Ihnen einen persönlichen Einblick geben.

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Zu meinen Aufgaben gehört unter anderem die Verantwortung für den Erhalt und die Weiterentwicklung unseres Verbandsgebäudes – ein Engagement, das ich mit großem Herzen und voller Überzeugung wahrnehme. Denn es geht um weit mehr als nur um ein Gebäude: Es geht um die Zukunft der Gehörlosenkultur, um gelebte Selbstbestimmung und um die gleichberechtigte Teilhabe tauber Menschen an unserer Gesellschaft.

Die Deutsche Gebärdensprache ist in Deutschland bisher weder als Amtssprache noch als vollwertige Minderheitensprache anerkannt. Noch immer erleben taube Menschen Einschränkungen ihrer Selbstbestimmung, weil sie von der Mehrheitsgesellschaft oft nicht ausreichend verstanden oder mitgedacht werden. Dabei geht es um grundlegende Rechte – so, wie sie auch in der UN-Behindertenrechtskonvention verankert sind.

Wir erleben immer wieder: Inklusion wird gerne als „Lösung für alle“ präsentiert. Doch echte Inklusion setzt echtes Verständnis voraus. Dieses fehlt jedoch häufig – vor allem dann, wenn Menschen über taube Menschen sprechen, ohne selbst betroffen zu sein. Viele Inklusionsbeauftragte oder -berater:innen kennen das Leben in der Gehörlosenkultur nicht aus eigener Erfahrung. Sie sprechen keine Gebärdensprache und leben nicht in einem Umfeld, das ausschließlich in Gebärdensprache kommuniziert. Damit fehlt oft nicht nur das Verständnis, sondern auch die nötige Sensibilität.

Genau deshalb braucht es starke, sichtbare Institutionen wie den GMU. Wir verstehen uns als Zentrum der Selbstbestimmung tauber Menschen. Unser Haus ist ein lebendiger Ort, an dem die Deutsche Gebärdensprache Tag für Tag gelebt wird, an dem Kultur entsteht und weitergegeben wird – durch Kunst, Theater, Bildung, Vorträge, Diskussionen und zahlreiche Veranstaltungen. Hier zeigen taube Menschen, was sie leisten – als Künstler:innen, Geschäftsführer:innen, Dozent:innen, Schauspieler:innen, Ärzt:innen, Regisseur:innen, Lehrer:innen und in vielen weiteren Rollen.

Damit diese wichtige Arbeit auch in Zukunft möglich bleibt, muss unser Gebäude dringend saniert werden. Bereits in den vergangenen Jahren mussten große Investitionen getätigt werden – etwa für die Erneuerung des Flachdachs im Veranstaltungssaal, die über 160.000 Euro gekostet hat. Dank der großzügigen Unterstützung durch den Bayerischen Landtag, den Bezirk Oberbayern, die Stadt München, den Bezirksausschuss 13 sowie durch zahlreiche Spenderinnen und Spender konnte diese Maßnahme umgesetzt werden – dafür sagen wir von Herzen: Danke!

Aktuell stehen weitere dringende Sanierungen an: Das Flachdach des Hauptgebäudes und der zweite Parkplatz sind stark beschädigt. Die veranschlagten Kosten liegen bei rund 530.000 Euro. Der Bayerische Landtag hat bereits 255.000 Euro bewilligt – ein wichtiger Beitrag, für den wir sehr dankbar sind. Doch es fehlt noch ein erheblicher Betrag von fast 300.000 Euro, den wir weiterhin über Zuschüsse, Fördermittel und Spenden aufbringen müssen.

Wir hoffen auf Ihre Unterstützung – denn es geht um weit mehr als nur um ein Haus.
Es geht um die Zukunft des GMU. Um die Zukunft der Gebärdensprache. Und um die Selbstbestimmung tauber Menschen.

Bitte helfen Sie mit. Jede Unterstützung zählt.

Mit herzlichen Grüßen
Can Sipahi
Vorsitzender
Gehörlosenverband München und Umland e. V.


Wir freuen uns über jede Spende

Den aktuellen Stand zur Sanierung und Möglichkeiten einer Spende finden Sie in unserem Spendenlink.

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