Geschichte
1901 | Gründung „Zentralverband für das Wohl der Taubstummen Bayerns“. Ziel ist dabei, Gehörlose mit „Rat und Tat“ und gegenseitigen finanziellen Hilfen zu unterstützen und ein „Taubstummenheim“ zu errichten. Dieser Zentralverband ist der Vorläufer des Gehörlosenverbands München und Umland. |
1924 | Die ersten „Weltspiele der Gehörlosen“ finden in Paris statt. |
1927 | Der Reichsverband der Gehörlosen Deutschlands ReGeDe in Weimar wird gegründet. |
1935-1945 | Durch das nationalsozialistische Rassenhygieneprogramm im Deutschen Reich erfolgen Sterilisationen von Gehörlosen ohne deren Wissen und Einwilligung. Nach Erlass der Nürnberger Gesetze werden gehörlose Juden verfolgt und ermordet. |
1951 | Gründung des Weltverbandes der Gehörlosen (WFD) in Rom mit Mitgliedern aus 14 Ländern. |
1951 | Gründung des Deutschen Gehörlosen Bundes (DGB) in der Bundesrepublik Deutschland als Nachfolger des ReGeDe. Der erster Präsident ist Karl Wacker. |
1953 | Bernard Tervoort, ein niederländischer Pädagoge und Linguist, belegt den Wert der Gebärdensprache zur Kommunikation unter Gehörlosen. |
1964 | In den USA wird ein Fernschreiber als Vorfahre der Schreibtelefone erfunden. |
1975 | Beginn der systematischen Erforschung der Deutschen Gebärdensprache durch den Hamburger Linguisten Prof. Dr. Siegmund Prillwitz. |
1977 | Einzug in das Gehörlosenzentrum in der Muspillistraße, München-Unterföhring. |
17. Oktober 1979 | Mit verstärktem Wunsch nach Sozialbetreuung, Fernsehuntertitelung, Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen und generell mehr Bildung wird aus dem Zusammenschluss von sechs Münchner Gehörlosenvereinen zur Bündelung ihrer Interessen der „Stadtverband München für Gehörlose e.V.“ (Vorläufer des GMU) gegründet. |
1979 | Die Theatergruppe „THOW & SHOW“ (Theater ohne Worte) tritt erfolgreich als eine der ersten deutschen Theatergruppen auf, die sich ausschließlich der Deutschen Gebärdensprache bedienen. |
1982 | An der Universität Hamburg wird das Institut für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser gegründet. |
1984 | Gründung des Kommunikationsforums „KoFo“, um Diskriminierung, verfehlter Schulbildung und Informationsmangel zu begegnen und Vorurteile, Missverständnisse und Schwellenängste abzubauen. |
1987 | Die Gesellschaft für Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser (GGKG) unter Leitung von Prof. Dr. Siegmund Prillwitz wird in Hamburg gegründet. |
1996 | Mit der Ausweitung des Zuständigkeitsbereiches über die Stadtgrenzen hinaus (unter Einbeziehung der Region 14) wird der Stadtverband in „Gehörlosenverband München und Umland e.V.“ (GMU) umbenannt. |
1997 | 1. Deutsches Gebärdensprach-Theaterfestival (DEGETH) in München. |
2001 | Einzug in das neue Gehörlosenzentrum in der Lohengrinstraße 11, München-Oberföhring. |
2001 | 3. Deutsche Kulturtage der Gehörlosen finden in München statt. |
2001 | Erstmalige Erwähnung der Gebärdensprache in einem deutschen Gesetz (Sozialgesetzbuch IX). |
2002 | Gesetzliche Anerkennung der Deutschen Gebärdensprache als eigenständige Sprache durch das in Kraft getretene Bundesgleichstellungsgesetz für behinderte Menschen. |
2003 | Bayerisches Gleichstellungsgesetz tritt in Kraft. |
2003 | Europäisches Jahr der Menschen mit Behinderung mit Aktionsprogrammen. |
2004 | Das GMU feiert sein 25jähriges Jubiläum. |
Mai 2010 | Eine neue, barrierefreie Homepage wird Mitgliedern und Interessierten erstmals zur Verfügung gestellt. |
2011 | Das Gehörlosenzentrum feiert sein zehnjähriges Bestehen. |
Juli 2012 | Veröffentlichung der neu gestalteten Homepage. |