Weihnachtswünsche

In der Weihnachtsbotschaft wünscht die Geschäftsführerin C.v.Pappenheim und die 1. Vorsitzende E. Kaufmann im Namen des Vorstandes und des Gehörlosenverbandes München und Umland e.V.
besinnliche Weihnachten und für das Neue Jahr alles Gute.
Trotz der schwierigen Zeit gab es schöne Momente und Lichtblicke, worüber C.v.Pappenheim und E. Kaufmann im Video erzählen:

Zum Video gibt es auch eine Textübersetzung – mehr hier: 

Liebe Mitglieder,
Liebe Unterstützer,
Liebe Förderer,
Liebe Zuschauer,

C.v.Pappenheim: 
im Januar 2020 haben wir noch unseren traditionellen Neujahrsempfang durchführen können, an dem eine ganze Reihe von Vertretern aus Politik und Gesellschaft und natürlich viele Gehörlose teilgenommen haben. Damals haben wir noch nicht geahnt, was bald auf uns alle zukommt. Dieser Neujahrsempfang war dann tatsächlich die letzte Veranstaltung im Gehörlosenzentrum für das gesamte Jahr 2020.
Kurz nach dem Neujahrsempfang hat die Corona-Pandemie begonnen und sich rasend schnell verbreitet. Das Gehörlosenzentrum musste aufgrund der Situation schließen. Die dann folgende Zeit war für uns alle, die Mitarbeiter und auch alle Ehrenamtlichen wahnsinnig hart.

Aber trotzdem oder vielleicht gerade deshalb möchten wir die heutige Weihnachtsbotschaft positiv gestalten.
Ja, das Gehörlosenzentrum war geschlossen, aber die Mitarbeiter und Ehrenamtlichen haben während der gesamten Zeit sehr engagiert gearbeitet und den Betrieb am Laufen gehalten. Wir haben die Zeit gut und sinnvoll für notwendige Sanierungsarbeiten genutzt. So wurden zum Beispiel viele Wände neu gestrichen und die kaputte Holzbeplankung im Atrium wurde erneuert.
Hier möchte ich mich ganz besonders bei Georg Lechenbauer bedanken, der die Holzplanken in mühevoller Arbeit wirklich sehr schön erneuert hat. Auch die Rahmen der Fenster und Türen um Erdgeschoss waren ziemlich in die Jahre gekommen.
Hier gilt unser ganz besonderer Dank David Herb, der alle Rahmen abgeschliffen und neu lackiert hat.

Lasst uns alle gemeinsam auf bessere Zeiten hoffen und darauf, dass ihr alle bald wieder persönlich ins Gehörlosenzentrum kommen und mit eigenen Augen sehen könnt, wie schön alles geworden ist.
Natürlich haben wir auch mit der Kellersanierung weitergemacht. Leider sind wir hier noch nicht fertig, aber das liegt vor allem an den strengen Brandschutzauflagen.

Gerade in der Corona-Pandemie haben wir gesehen, wie hoch der Aufklärungsbedarf ist und haben wirklich sehr viel Aufklärungsarbeit geleistet. Wir haben mehrere Pressemitteilungen veröffentlicht und für die Gehörlosengemeinschaft gekämpft. Dadurch haben wir erreicht, dass es auch zu einem Umdenken bei Politik und Gesellschaft gekommen ist und sich auch neue Chancen ermöglicht haben.

Es haben auch viele Video-Konferenzen stattgefunden und vielen ist bewusstgeworden, dass dies auch eine gute und praktikable Alternative ist. Man muss sich also nicht immer vor Ort treffen und dafür weite Anreisen in Kauf nehmen.
Für mich war besonders schön, ich kann zwar nicht telefonieren, aber an einer Video-Konferenz kann ich problemlos teilnehmen. Da kann einfach der Dolmetscher mit eingeblendet werden und schon kann das Gespräch mit dem Hörenden reibungslos stattfinden. Auch in diesen Bereichen bemerke ich schon ein Umdenken.

Aber ich wünsche mir auch von ganzem Herzen, dass das Gehörlosenzentrum endlich seine Türen wieder für euch öffnen darf. Das würde uns natürlich auch in finanzieller Sicht sehr helfen.

Elisabeth Kaufmann: 
Wie Nela (C.v.Pappenheim) eben gebärdet hat, waren die vergangenen Monate aufgrund der Corona-Pandemie sehr hart für uns alle.
Aber es gab auch schöne, warme, herzliche Momente in dieser Zeit. Einer davon war der Kinder-Malwettbewerb im Frühjahr. Es wurden uns wirklich viele und sehr schöne Bilder zugeschickt, die auch auf der GMU-Homepage veröffentlicht wurden.
Auch wurden online viele KoFo´s und Vorträge durchgeführt.

Was mich besonders beeindruckt hat ist, dass durch die Corona-Pandemie der Zusammenhalt innerhalb der Bevölkerung automatisch stärker wurde. Die Hilfsbereitschaft und Solidarität untereinander war enorm.
Die Situation war besonders für die gehörlosen Senioren sehr schlimm. Denn sie waren es gewohnt regelmäßig ins Gehörlosenzentrum zu kommen und sich dort bei Kaffee und Kuchen austauschen zu können. Auch die Vorträge fehlten ihnen sehr. Gerade die Senioren sind einfach auf den persönlichen Kontakt, den direkten Austausch und die Nähe zu den Mitmenschen angewiesen.
Aber aufgrund der Corona-Pandemie ist das Gehörlosenzentrum für Besucher geschlossen. Sie konnten also nicht persönlich kommen und sich untereinander austauschen. Und allein zu Hause vereinsamten viele von ihnen schnell!

Uns war sofort klar, dass wir hier schnell handeln müssen. Wir haben dann einen Einkaufs-Service für die Senioren organisiert und auch Helfer, die Ihnen die Zeitung gebracht haben oder mal mit den Hunden spazieren gegangen sind oder die Senioren zu Hause besucht haben und sich mit ihnen unterhalten haben. Wir haben uns sehr bemüht, dass die gehörlosen Senioren so gut wie möglich betreut waren, damit sie nicht vereinsamen. Viele gehörlose Senioren waren auch sehr Dankbar für dieses Angebot.

Nun bin ich mit meinem kleinen Jahresrückblick fast am Ende, aber das Beste kommt natürlich zum Schluss. Ein besonderer Höhepunkt in diesem Jahr war die online-Adventsdult, die erst vor Kurzem stattgefunden hat. Also unsere gemeinsame online-Weihnachtsfeier. Es haben über 50 Personen daran teilgenommen. Wow! Am Schönsten war der Kochkurs mit Nela und ihrem Mann Can, die ein leckeres italienisches Gericht vorgestellt haben. Die Weihnachtsgeschichte wurde erzählt und ein Glühweinrezept vorgestellt. Und natürlich konnten sich alle etwas unterhalten. Es herrschte eine wirklich warme und herzliche Atmosphäre und obwohl es nur online war, entstand doch ein richtiges Gemeinschaftsgefühl. Und gerade das ist sehr wichtig.

Was wünsche ich für die bevorstehende Weihnachtszeit?
Wie die nächste Zeit aussehen wird und wie lange die Situation noch so bleiben wird, das weiß keiner. Aber die Hoffnung ist da, dass die aktuelle Situation um Corona bald vorbei sein wird. Denn keiner von uns möchte, dass es auf Dauer so bleibt mit den vielen Beschränkungen und dass das Gehörlosenzentrum geschlossen bleibt und nur online-Veranstaltungen möglich sind.

Die Hoffnung auf bessere Zeiten bleibt auf jeden Fall bestehen.
Und diese Zeiten werden auch ganz sicher kommen und wir werden uns alle auch irgendwann wieder persönlich treffen können. Bis es soweit ist, halten wir alle einfach weiterhin so gut zusammen und überstehen diese schwierigen Zeiten gemeinsam.

Ich wünsche euch allen eine besinnliche Weihnachtszeit.
Und wenn ihr zurückblickt auf das harte, mitunter traurige Jahr und die vielen schwierigen Situationen, dann versucht euch auch bewusst an die schönen Erlebnisse zu erinnern, die es auch 2020 gab. Wie zum Beispiel, dass der Zusammenhalt untereinander stärker wurde. Die Gemeinschaft ist doch das Wichtigste. Trotz Einschränkungen wird es möglich sein mit der Familie Weihnachten zu feiern, beisammen zu sitzen und schön zu essen.

Ich wünsche euch eine schöne, frohe und besinnliche Weihnachtszeit.
Denkt auch immer an eure Mitmenschen, die gerade eine besonders schwere Zeit durchmachen.
Vielen Dank!

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